New White House Academy

New White House Academy
Education is the way to achieve self-determind paths

Samstag, 26. April 2014

Ein sehr heisser "Ferientag"

Heute ist wieder einmal ein extrem heisser Tag und alle suchen irgendwo Schatten.
Aber unsere Mädchen lernen trotz Hitze wie man feines Brot bäckt in unserem
Holzkohleofen. In diesem werden pro Tag 25 Brote für die Schüler gebacken.
 
Die Mächen haben es mit Kahindis Anweisungen fertig gebracht einige Brote zu backen und
er ist begeistert davon wie schnell unsere girls lernen.
Anschliessend haben sie beschlossen das Abendessen, zu dem ich Glückspilz auch eingeladen
bin, zuzubereiten
Wer hätte nicht Freude daran mit uns heute Abend Chapati zu essen, auf einem kleinen
Chicko fachkundig zubereitet
Ich bewundere immer wieder wie perfekt sie den Teig herstellen. Sollten wir uns je dazu entschliessen einen Kiosk bei der Schule zu eröffnen, könnten
diese Chapati und unser feines Brot Verkaufschlager werden.
Aber Kochen und ähnliches muss aufs Wochenende beschränkt werden. Die Lehrer
sind schon dabei ein schulisches Programm für die kommende Woche vorzubereiten.
Die Buben üben sich in diversen Ballspielen, ob gross oder klein, alle sind happy wenn
sie einen Ball zur Verfügung haben.
Trotz Hitze - der Ball bringt so viel Freude
Und unser "Professor", er ist wohl als Kind in einen Zaubertrank gefallen sein, wie Obelix,
denn so viel Energie kann sonst kaum jemand an den Tag legen. Zusammen mit Michael
machen sie einen Tisch für die 1. Klasse
Wir wollen doch dass alles fertig ist wenn die Ferien vorbei sind
Der Schlafraum der Buben steht vor der Vollendung, morgen wird noch gestrichen
und dann reisen die fleissigen Handwerker wieder zurück nach Mombasa.
Ich werde ihr singen und ihre Fröhlichkeit vermissen. 
Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wie es uns gelingen kann für dieses Dormitory auch
Betten und Matratzen zu finanzieren. Den Wunsch haben wir ans Universum gesandt
und hoffen, dass dieser erfüllt wird.
Inzwischen kommen  ein paar Buben zu mir um mir zu zeigen was sie in ihrer Dusche
gefunden haben.
Auch diese Schildkröte scheint einen kühlen Ort gefunden zu haben.
Unser Geissbock "King" genannt, ruht sich mit seiner Familie im Schatten aus,
Grasen ist später angesagt. Wenn ich ihn irgendwo antreffe, will er von mir gestreichelt werden.
Das ist ja gut und schön, aber er stinkt dermassen, dass meine Hände oft noch nach ihn riechen wenn ich in Voi am Einkaufen bin, obwohl ich sei gewaschen hatte.
Auch die Enten suchen eine Erfrischung. Zu Beginn hatten wir sehr viele Schlangen überall
im Schulgelände, aber die Enten haben damit aufgeräumt. Seit längerer Zeit
wurde keine Schlange mehr gesehen.
Und Libux, der sich zu einem richtigen Stalker entwickelt hat, eifersüchtig wacht über alles
was sich mir nähert, beschnüffelt den kleinen Ben und ist sich noch nicht ganz
sicher ob das ein Ernst zu nehmender Gegner sein kann.

Montag, 21. April 2014

Ostern und noch viel mehr

Am Ostersonntag habe ich Osterfeier gefärbt, unter den wachsamen Augen der
Kinder und ihrer Mithilfe. Es ist wichtig dass die Kinder sehen können, dass die Eier nur gefärbt und nicht verhext sind. In Afrika glaubt man noch fest an Hexen und Magie, seltsamerweise funktioniert
es bei den Menschen hier auch. Wahrscheinlich weil sie daran glauben.
Da im April Schulferien sind, waren lediglich die Kinder der 7. Klasse aanwesend. Sie sind freiwillig
geblieben, da sie nächstes Jahr die Abschlussprüfung der Primarschule machen.
Das KCPE, wie es hier genannt wird, ist sehr wichtig für ihre Zukunft.

Aber man kann nicht ununterbrochen lernen, daher habe ich dafür gesorgt, dass
es zwischendurch etwas zum Lachen gab.
Und das Eiertütschen hat sichtlich Spass gemacht. Wir haben sehr viel gelacht, anschliessend gab 
es nach Farbstifte und bunte Blätter. Ich habe ihnen gesagt, sie können zeichnen oder schreiben,
was immer sie wollen, wichtig sei, dass sie Freude haben an dem was sie gerade machen.
Und diese Zeichnungen können sie verschenken, wem immer sie möchten oder für den Elternbesuchstag aufheben.
Aber sehr viele, wunderschöne Sachen wurden mir überbracht, manches war sogar in Deutsch geschrieben.
Ein genialer Deutsch Lehrer, Antony Muthoka aus Voi, kommt jeden Nachmittag für
1 1/2 Stunden um Deutsch zu unterrichten.
Unter dem Motto "Wissen ist Macht" habe ich ihn für die 7. Klässler organisiert,
alle haben riesig Spass und er macht es gekonnt.
Am Karfreitag kamen endlich unsere Champions zurück, sie waren von der Grenze zu Somalia bis zur Grenze zu Uganda unterwegs. Die ganze Zeit haben sie gegen High School girls
tapfer gekämpft. Toll, wie weit unsere girls gekommen sind, wir sind mächtig stolz auf sie.
Aber auch auf ihren Trainer Roman, der alles für seine Handballer tut und
stets für sie da ist.

  Die Zertifikate die sie erhielten bedeuten den Kindern und ihrem Roman viel.
Man muss auch bedenken, dass alles auf Nationaler Ebene stattfand und unsere Mädchen 
mit Abstand die jüngsten waren.
Obwohl auch die Buben sehr gut waren, wurde entschieden, dass sie noch etwas wachsen
müssen um nächstes Jahr auch dabei sein zu können.
Inzwischen sind wir Mitglieder des Wildlife Clubs von Kenia, das bedeutet weniger Kosten 
für die Parkeintritte, freie Benutzung ihrer Anlagen am Strand und noch vieles mehr.
Aber auch die Zertifikate für die schauspielerischen Talente und den Autor, die besten Darsteller,
usw. sind endlich eingetroffen. Es gab einen ganzen Stoss davon
Hier nur ein Beispiel wie sie aussehen. Wir hatten in allen 3 Kategorien gewonnen.
Und trotz all dem geht die Erweiterung des Schlafraums der Buben munter voran. Obwohl rein alles ohne Maschinen gemacht wird, sind unsere fundis (Handwerker) schnell.
Dazu muss bemerkt sein, dass diese genau wie ich, immer dran sind. Wenn sie Arbeit haben
dann spielt es für sie keine Rolle ob gerade Ostern oder was immer ist.
Was mich besonders freut ist, dass sie trotz schwerer Arbeit immer singen. Von morgens früh bis es dunkel ist, arbeiten sie und sind dabei stets gut gelaunt.
Sicher geht es nicht mehr lange, dann muss man auch hier Bewilligungen haben dafür, dass jemand an einem Sonntag arbeiten darf. 
Und Fredrick Banda, den wir alle den Doktor nennen, da er nicht nur Elektriker gelernt hat, sondern auch sehr viele andere Qualitäten hat. Sei es etwas mit den Wasserrohren oder irgend einem
anderen Problem, der Doktor wird gerufen. Und wenn das Problem sehr gross ist,
dann wird noch der Professor (unser Tischler Stanley) dazu konsultiert.
Gemeinsam finden sie stets eine Lösung
In Kenia ist es üblich, dass jeder, den man irgendwie schätzt, einen Übernamen hat. Diejenigen, die uns regelmässig besuchen, wissen das natürlich und da braucht man das nicht übersetzen.
Wir freuen uns immer wen Paten/innen oder edle Spender uns besuchen kommen,
so kann sich jeder überzeugen davon wie sinnvoll das Geld ausgegeben wird.
Und absolut nichts von dem gespendeten Geld wird für die Administration verwendet.
Sowohl ich, wie die fleissigen Helferinnen in der Schweiz arbeiten ehrenamtlich und wir zahlen
alles was in Sachen Versand von Briefen und
Druckerpatronen anfällt  und vieles andere, aus der eigenen Tasche.
 

Mittwoch, 16. April 2014

Vergrösserung Dormitory, Champions

Die Vergrösserung des Schlafraums der Buben geht zügig voran, wenn alle aus den Ferien zurück sind, wird genug Platz vorhanden sein, damit auch jeder Bub ein
eigenes Bett haben kann
Und so sieht es von der bestehenden Seite aus. Die niedrige Decke wird noch demontiert, damit
genügend Luft vorhanden ist.
Der so entstandene Schlafraum wird mehr als doppelt so gross sein und mit den
grösseren Türen auch den Feuervorschriften entsprechen.
Kinanjui, der neue dorm father kann gut mit der alten Nähmaschine umgehen
die uns geschenkt wurde und ist fleissig dabei neue Überzüge für die
Matratzen zu nähen. Für die Bettnässer werden sie mit dickem Plastik überzogen und sind dadurch leichter sauber zu halten.
Von unseren Champions kamen die Mädchen ins Endfinale und durften für eine Minute vor unserem Tor halt machen um uns zu begrüssen
Sie befanden sich auf dem Weg von Lamu nach Kisumu. Das Endfinale ist eigentlich für 
high school Kinder, unglaublich dass es unsere girls schaffen gegen 
die ganze Nation auf dem national level anzutreten.
Auch unsere treuen Wächter Junior und Lara warteten mit uns am gate um die 
Mädchen kurz zu sehen
Den Kindern die von Coca Cola ausgewählt worden sind um sie im Fussball zu trainieren, 
wurde gesagt, sie sollten um 5 Uhr morgens bereit sein. Sie sollten abgeholt
 und in ein Trainingslager nach Mombasa gebracht werden.
Geduldig sassen sie da, bis um 11 Uhr zwei Abgeorndete des Kenianischen Fussballverbandes 
kamen um ihnen mitzuteilen, dass sie nicht genügend Geld erhalten hätten von
Coca Cola für die Fahrt nach Mombasa.

Was ist da wohl wieder schief gelaufen? Jeder im Land weiss, dass seit der Einführung
des neuen Gesetzes, eine Fahrt von Voi nach Mombasa KES 1'000 kostet.
Sie behaupteten pro Kopf lediglich KES 400 erhalten zu haben. Das war der Preis für eine einfache
Fahrt im letzten Jahr.
Entschuldigt hat sich natürlich niemand, es wurde lediglich mitgeteilt, dass die Kinder
wieder nach Hause können.

 


Samstag, 12. April 2014

Erweiterung eines Schlafraums der Buben

Für unsere Buben haben wir 2 Schlafräume und bis anhin nur 1 Dusche. 
Ein ehemaliger Kindergarten mit einer sehr niedrigen Decke
hat bis jetzt als Schlafraum für 56 der kleineren Buben gedient. In den meisten Betten waren 3 Buben untergebracht.


Da zur Zeit Schulferien sind haben wir beschlossen den Schlafraum zu vergrössern und die niedrige Decke zu entfernen.
Sobald die Mauern fertig sind, wird die bestehende Wand zum Teil herausgeschlagen, die Trümmer können dann zerkleinert und als Fundament verwendet werden.
Im Schlafraum der grösseren Buben war ein Raum, der als Lager verwendet wurde. So gab es nicht viel zu tun innen und aussen eine Türe anzubringen und somit haben die "Grossen" die Dusche im gleichen Gebäude in dem sie schlafen.
Unsere liebe Gaby hat gemeint ich komme ihr vor wie Bob der Baumeister, immer wieder flicken und ansetzen. Wie toll wäre es, Bob mit seinen fleissigen Helfern hier zu haben, dann wäre alles im Nu geschafft.
Natürlich hätten wir sehr gerne einen richtig schönen Schlafsaal, aber die Finanzlage lässt es nicht zu.
Es ist nicht schön immer zu betteln, aber wir brauchen dann auch mehr Betten und Matratzen.
Sollte uns jemand mit einer Spende bei diesem Vorhaben unterstützen, dann sind wir
natürlich unendlich dankbar.
Spenden kann man über Pay Pal oder auf unser Konto, ersichtlich auf der Homepage von 
www.kenyanchildrenhelp.ch
Aber wir bauen nicht nur, dies ist auch die Zeit wo die Wäscherei Hochbetrieb hat und
alles sauber gewaschen und geputzt wird.


  Unser Mr. Happy, Ibrahim Maseghe und sein Kollege Ferdinand waschen alle Uniformen, Leintücher, Moskitonetze, Wolldecken und Matratzen.

Bei uns wird alles von Hand gemacht, das gibt zwar sehr viel zu tun, schafft aber auch
Arbeitsplätze. Und das ist für die Menschen hier sehr wichtig.
Da leider viele unserer Kinder Bettnässer sind, müssen wir etliche Matratzen auswechseln. Ich habe beschlossen diese nun in richtig gutes Plastik einzunähen.
Aber auch alle Betten werden nach draussen gebracht und alle Räume desinfiziert und
gesprayt. In den Tropen sind diese Vorsichtsmassnahmen wichtig, da sehr
leicht Krankheiten auftreten können.
Während einige Ferien haben, herrscht bei uns Hochbetrieb.
 

Mittwoch, 9. April 2014

Osterkarten und unsere Champions

Mit viel Eifer und Freude haben unsere Kinder wiederum Osterkarten gebastelt für 
ihre Paten/innen




Die Kinder sind so dankbar dafür dass es Menschen gibt die ihnen dabei
helfen eine gute Schulbildung zu erhalten, das zeigt sich auch in den wunderschönen Karten die sie wiederum gemacht haben. Viele davon wurden gestern schon zur Post gebracht,
die anderen werde ich heute noch fertig verpacken und mit den richtigen Briefmarken versehen. Jeder Brief muss auf die Waage, da ein paar Gramm mehr auch mehr Porto bedeutet.
Immer noch sind 21 Kinder bei uns in der Schule für die wir weder eine Patenschaft haben noch 
Verwandte da sind die für die Auslagen aufkommen können.
Sollte sich jemand finden der bereit ist eine Patenschaft für eines dieser Kinder zu übernehmen
dann sind wir äusserst dankbar dafür. Aber auch Spenden helfen uns sehr dabei 
die monatlichen Auslagen zu finanzieren.
Wir setzen alles daran dass die Kinder ein zu Hause bei uns haben und durch gut ausgebildete Lehrer eine ausgezeichnete Schulbildung erlangen.
Aber auch andere Talente werden gefördert, wie zum Beispiel unsere Handballspieler, sie sind die Champions des ganzen districts und haben gestern schnell halt gemacht vor unserer Schule.


In zwei Bussen waren sie unterwegs von Matate nach Mpeketoni. Von dort aus kann man das Schiff nehmen wenn man auf die Insel Lamu will.




Aber leider bleibt keine Zeit für einen Besuch dieser schönen Insel. Nach den Ausscheidungsspielen in Mpeketoni geht es für die Spieler die ausgewählt wurden die ganze coast region zu vertreten
weiter nach Kisumu.
Die Fahrt von Malindi nach Mpeketoni ist beschwerlich wegen der schlechten Strasse und gefährlich, da immer wieder Anschläge auf Reisende auf dieser Strecke verübt werden.
Da viele officials mit den Kindern unterwegs sind, erhalten die zwei Busse Polizeischutz.
Wir alle drücken unseren Champions die Daumen und hoffen und beten dass ihnen nichts passiert auf ihren Reisen.

Samstag, 5. April 2014

Letzter Schultag aber fast keine öffentlichen Verkehrsmittel

Heute hätten die meisten Kinder nach Hause in die Ferien können, das Problem war
nur dass sehr wenige Matatu oder Busse unterwegs waren. Von diesen wenigen
haben es einzelne geschafft ihr Ziel zu erreichen.
Für Frank, der zu seinem Bruder in die Ferien kann, war das kein Problem, die 12 km können die beiden zu Fuss zurücklegen


Hochbetrieb hatten sowohl Tuk Tuk wie Motorräder. Wenn die Distanzen nicht allzu gross sind
ist das kein Problem
Während viel Leute geduldig warteten, fuhr dieses Gefährt im Eiltempo
an die verschiedenen Orte
Während einige die Gelegenheit benutzen um ausführlich mit den Lehrerinnen
die schulischen Leistungen und das Benehmen ihrer Kinder zu diskutieren,
sitzen andere einfach geduldig und glücklich da, wie dieser Vater und Sohn.
Sie geniessen das Zusammensein und spüren kaum wie die Zeit vergeht.
Unglaublich wie Kenianer versuchen mit den ständig wechselnden Gesetzen und Vorschriften irgendwie zurecht zu kommen.
Zur Zeit dürfen öffentliche Verkehrsmittel nur von 6 Uhr morgens bis 9 Uhr abends fahren. Die meisten davon sind nicht mit dem speed controller ausgerüstet, also dürfen sie nicht fahren. Wann wieder so ein Gerät gekauft werden kann weiss keiner, sie sind schon lange ausverkauft.
Einige Verwandte die morgens um 6 Uhr in Mombasa abgefahren waren, kamen um 17.30 Uhr bei uns in der Schule an und mussten KES 1'500 für die Fahrt bezahlen. 
So schauten wir dass einige hier bei uns mit den Kindern übernachten können, die bringe ich dann morgen früh nach Voi, andere haben irgendwo in der Nähe Verwandte. So waren ein paar Tuk Tuk und ich unterwegs um diese zu plazieren.
Und die Champions sind zur Zeit in Matate und diejenigen die bis zum Schluss dabei sind und dann endgültig zur Elite gehören, die haben noch Ausscheidungsspiele im ganzen Land
und kommen am 19. April zurück.
Ich kenne Kenia seit sehr vielen Jahren, aber so heiss wie es zur Zeit ist, habe ich 
es noch nie erlebt. Wie schön wäre eine kalte Dusche.

Freitag, 4. April 2014

Letzter Schultag

Heute war der letzte Schultag, am Morgen wurde noch aufgeräumt, alles zusammengepackt und am Nachmittag hatten wir dann sehr interessante Filmvorführungen vom

Die Herren waren echt gut ausgerüstet und die Vorführungen spannend.
Dabei wurden uns die Traditionen und Bräuche der verschiedenen tribes erläutert und vorgeführt.
Wir alle waren ganz ruhig, damit wir nichts verpassen
 
 
und haben alles mit grossem Interesse verfolgt. Als uns ein Stierkampf gezeigt wurde
 der im Westen Afrikas jedes Jahr stattfindet, haben alle herzhaft gelacht.
Da waren wohl 2 echte Prachtskerle von Stieren, aber die haben hauptsächlich
die Zuschauer verfolgt, als es dann gelungen ist dass die 2 Stiere miteinander gekämpft haben,
ging das nur 2 Minuten und dann rannten sie wieder hinter den Zuschauern her.
Irgendwie fanden wir das richtig fair.
 
 
Aber die Bräuche die in den verschiedenen Landesteilen heute noch gelebt werden wie eh und jeh
waren sehr interessant zu beobachten.

Und im Laufe des Tages haben wir uns immer wieder erkundigt wie die Lage in Mombasa ist, es wurde mit Ausschreitungen gedroht da Makaburi, ein Hassprediger erschossen wurde. Demostrationen wurden nicht bewilligt, Mombasa war wie eine Geisterstadt, alle Läden waren geschlossen und verriegelt und Matatu und Busse möglichst weit entfernt parkiert.
An allen Ecken wimmelte es von GSU und anderen Polizeieinheiten
und die weisse Witwe, die von Makaburi rekrutiert und ausgebildet worden war, hat Rache geschworen.
Da bin ich immer wieder froh hier in Voi zu sein, wo das Leben noch ländlich, friedlich ist.
Wie viele Eltern ihre Kinder morgen abholen können ist ungewiss. Wegen dieser Vorschrift mit dem speed controller fahren nur wenige Matatu und Busse, die Preise sind ausserdem
unverhältnismässig. 
Für eine kurze Strecke die bis anhin KES 50 gekostet hat, zahlt man jetzt KES 600.
Und für die Somali die in Kenia geboren wurden, hier zur Schule gingen und einen Job haben
war das Leben bis anhin ok. Letzthin als ein Somali nach der Arbeit in ein Matatu stieg
verliessen die anderen Fahrgäste fluchtartig das Fahrzeug.
Quo vadis Kenia?


Mittwoch, 2. April 2014

Krankheitsfälle, Hitze, Bananenrepublik

Irgendwie ist im Moment der Wurm drin. So viele Krankheitsfälle wie in den letzten Tagen
hatten wir das ganze Jahr nicht. Schlimm ist es wenn Krankheiten an einem Sonntag 
auftreten, wenn die Privat Ärzte frei haben. Letzten Sonntag hatten wir mit 4 Kindern 5 Stunden im Moi Hospital in Voi gewartet, weil sie im Labor gerade keine Lust hatten zum Arbeiten.


Solange es sich nur um einen verstauchten Knöchel handelt, behandle ich das problemlos selbst 
in meinem Büro das ich inzwischen vor das Haus auf die Terrasse verlegt habe.
Leider wird das mit dem Internet immer schwieriger, aber vor dem Haus funktioniert es vorläufig noch. Für einiges kann man das Wetter verantwortlich machen, aber manche Sachen 
sind so extrem, dass man eine Komödie daraus fabrizieren könnte, wären die Fälle nicht so tragisch.
Da liest man in der Zeitung
Kenya becomes a walking nation as speed governors run out of stock countrywide.
Das ist kein Witz. Kürzlich hat die Regierung beschlossen, dass alle Matatu mit so einem Gadget bis zum 1. April ausgerüstet sein müssen, ansonsten dürfen sie nicht operieren. Da diese Dinger auch noch sehr teuer sind, waren nicht viele auf Lager, aber niemand hat Erbarmen. Ohne dieses Gerät wird nicht gefahren. Man kann sich vorstellen wie teuer inzwischen ein Busticket ist oder eine Fahrt mit einem so ausgerüsteten Matatu.
Sich auf die ständigen Gesetzesänderungen einzustellen bedingt, dass man täglich die Zeitung studiert. Mal dürfen diese Fahrzeuge nur zu bestimmten Zeiten fahren und dann
wieder andere. All das treibt die Preise in die Höhe, die Zahl der Unfälle bleibt gleich.
Oder wenn man liest dass die verschiedenen Polizeieinheiten nicht gelernt haben untereinander zu komunizieren und bei einem Attentat sich gegenseitig erschiessen, dann bin ich froh wenn ich
mit meinen Katzen gemütlich frühstücken kann.


Anscheinend habe ich zu viel gelästert. Dafür wurde ich mit Internet Ausfall bestraft.
Also bis morgen, dann versuche ich mich zurück zu halten und nicht zu viel darüber zu erzählen
dass es bald ein Zufall sein wird wenn man noch Wildtiere in den Nationalparks sieht.
Da die Drahtzieher an höchster Stelle sitzen, sind auch Gespräche über Bemühungen die Wilderei zu bekämpfen ein Witz.